Zu spät für eine Entscheidung
Eine junge Frau entschied sich für Jesus, zog aber später doch den Besuch eines Balls vor, verschob ihren Vorsatz und musste die Folgen tragen.
In einem Dorf wurden evangelistische Versammlungen abgehalten, die der Herr reichlich segnete. Eine junge Frau wurde auf die Gefahr aufmerksam, sowohl der Welt als auch dem Herrn angehören zu wollen, und in einer stillen Minute schrieb sie in ihr Notizbuch: „Von heute an will ich Jesus angehören und nicht mehr der Welt.“ Aber zwei Tage später bereute sie diesen Entschluss. Sie hatte gehört, dass ein Ball stattfinden sollte. Die damit verbundenen Einzelheiten lockten sie so sehr, dass sie beschloss, dieses eine Mal noch mitzumachen. So nahm sie erneut ihr Notizbuch zur Hand und schrieb unter die oben erwähnten Worte: „Von heute in vierzehn Tagen an will ich meinen Vorsatz ausführen.“ Bevor jedoch diese vierzehn Tage um waren, erkrankte sie heftig und wurde bald von furchtbarem Fieber ergriffen. Sie verlor oft die Besinnung, und in ihren Fieberphantasien murmelte sie oft die Worte: „Es ist zu spät!“ In klaren Momenten versuchten die Menschen, sie zum Herrn zu führen, aber keine Ermahnung schien zu wirken. Sie lehnte alles ab mit den Worten: „Es ist zu spät!“ Dann kam die Todesstunde. Sie hatte lange still gelegen. Dann bewegte sie noch einmal ihre Lippen. Ihre Pflegerin beugte sich zu ihr nieder, um die geflüsterten Worte zu verstehen. Sie hörte nur die Worte: „Zu spät!“ Nach ihrem Tod fand man in ihrem Notizbuch die Worte, die den merkwürdigen Zustand erklärten.
Dietrich Witt: Der ewig reiche Gott (Vierter Band); Übertragung: JW
Bibelstellen:
Matthäus 6,24; Jakobus 4,4; Lukas 9,62; 2. Korinther 6,2; Hebräer 3,15