Angst vor dem Tod

In unserem Dorf war es Brauch, mit der alten Kirchenglocke das Alter jedes Verstorbenen zu läuten. Es gab keinen Toten im Dorf, bei dem ich nicht das Läuten der Glocke mitgezählt hätte. Manchmal waren es siebzig, mal achtzig Schläge. Manchmal waren die Verstorbenen Teenager...

In unserem Dorf war es Brauch, mit der alten Kirchenglocke das Alter jedes Verstorbenen zu läuten. Es gab keinen Toten im Dorf, bei dem ich nicht das Läuten der Glocke mitgezählt hätte. Manchmal waren es siebzig, mal achtzig Schläge. Manchmal waren die Verstorbenen Teenager, dann verkündete die Glocke den Tod eines Menschen in meinem Alter. Das machte einen tiefen Eindruck auf mich. Ich fühlte mich wie ein Feigling. Ich dachte an die kalte Hand des Todes, die nach dem Faden meines Lebens tastete und daran, dass ich dann herausgeschleudert werden würde, um meine Ewigkeit an einem unbekannten Ort zu verbringen. Wenn ich in ein Grab blickte und sah, wie der Küster Erde auf den Sargdeckel schüttete mit den Worten "Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub", so kam das mir vor wie die Totenglocke für meine Seele. 

Aber das ist jetzt alles anders. Das Grab hat seinen Schrecken verloren. Wenn ich in den Himmel gehe, kann ich rufen: "O Tod, wo ist dein Stachel?" Und ich höre die Antwort, die von Golgatha erschallt: "Gott sei Dank für den Sieg durch unseren Herrn Jesus Christus!"

D. L. Moody, zitiert von J. C. Ferdinand Pittman: Bible truths illustrated; Übertragung: JW


Bibelstellen:
1. Thessalonicher 4,13-14; 1. Korinther 15,55; Jakobus 4,14; Psalm 90,12; Johannes 14,19; Offenbarung 21,4; 1. Korinther 15,26; 2. Korinther 5,1; Offenbarung 1,18; Johannes 11,25-26;