Lasst sie noch reifen!

Die Trauben sehen gut aus, sind aber ungenießbar wegen fehlender Reife. Vergleichbar mit Menschen, die äußerlich reif wirken, aber innerlich noch wachsen müssen.

Die Weinranken schlängeln sich üppig um das Drahtgestell. Weintrauben in einem satten Dunkelblau hängen an den Trieben. Sie lassen eine reiche Ernte erahnen. Wenn da nicht die Worte des Besitzers wären, der mir erklärte : Die Trauben sehen zwar schön aus, aber sie sind zu früh reif geworden! Sie haben noch nicht genug Sonne gesehen. Die große Hitze hat sie dunkel werden lassen, ohne dass sie genug Zucker entwickeln konnten. Und so sehen sie äußerlich gut aus, sind aber ungenießbar.

Ich sehe Menschen vor mir, die äußerlich erwachsen, aber innerlich unreif sind. Ja auch Gläubige, die nach außen hin perfekte Vorbilder sind, aber innerlich hat sich etwas breit gemacht, dass uns sagen lässt: Lasst sie noch reifen! Lasst sie noch tiefere Wurzeln schlagen zur Quelle des Lebens hin, damit sie nicht vertrocknen, wenn das Oberflächen­wasser ihnen entzogen wird, das sie so stattlich hat werden lassen! Lasst die Frucht des Geistes heranwachsen, damit ihr Handeln erbaut und vereint im Geist der Liebe Christi!

Auch ich kenne sie noch, die unreife Bitterkeit, die sich auflehnt und andere zur Verantwortung zieht, ohne sich der Folgen bewusst zu sein. Wie köstlich ist es doch, wenn die Sonne der Gnade, zur Wahrheit auch die Demut und Liebe reifen lässt, sodass polternde Härte der stillen Macht der Sanftmut weicht!

Guter Vater, lass mich reifen an Deiner Wahrheit und gedeihen in Deiner Gnade, damit mein Leben etwas wird, an dem andere sich erquicken und nähren können!

JW


Bibelstellen:
Johannes 15,1-8; Galater 5,22-23; Jakobus 1,4; Epheser 4,13; Matthäus 7,16.17; Jeremia 17,7-8; Kolosser 1,10