Kampf gegen einen Krug Whisky

Einer der berüchtigtsten Bösewichte, der jemals in New York lebte, war Orville Gardner. Er war Trainer von Profiboxern und Begleiter aller Arten von harten Charakteren. Sein Ruf war so schlecht, dass man ihn als "Awful Gardner" (deutsch: furchtbarer Gartner) bezeichnete. Er hatte einen kleinen Jungen gehabt, den er sehr liebte, der aber gestorben war. 

Kurz nach dem Tod seines Jungen stand er in einem Saloon in New York an der Bar, umgeben von treuen Gefährten. Es war eine schwüle Nacht und er ging nach draußen, um frische Luft zu schnappen. Während er zwischen den hohen Gebäuden zum Himmel schaute, sah er einen hellen Stern und er dachte: "Ich frage mich, wo mein kleiner Junge wohl heute Nacht ist?" Dann kam ihm der Gedanke: "Wo auch immer er ist, du wirst ihn nie wiedersehen, wenn du dein Leben nicht veränderst." 

Vom Geist Gottes tief berührt, lief zu seiner gottesfürchtigen Mutter und bat sie, für ihn zu beten. Sie verbrachten die ganze Nacht im Gebet und gegen Morgen fand "Awful Gardner" Frieden und errang den Sieg. Doch er war Alkoholiker mit einem unbändigen Durst und hatte zu dieser Zeit einen Krug Whisky im Haus. Er wagte nicht, ihn zu behalten und wusste nicht, was er damit anfangen sollte. Schließlich nahm er ihn mit zum Fluss, stieg in ein Boot und ruderte zu einer Insel. Er stellte den Krug auf einen Felsen, kniete sich hin und kämpfte, wie er später sagte, lange mit dem Krug Whisky. Gott schenkte ihm vollständige Befreiung. 

Aber was sollte er mit dem Krug machen? Er traute sich nicht, ihn zu zerbrechen, um nicht von den Dämpfen in den Wahnsinn getrieben zu werden. Er wagte auch nicht, ihn stehen zu lassen, um nicht jemand anderen zu gefährden. Schließlich grub er mit seinem Fuß ein Loch in die Erde und vergrub ihn. So verließ er die Insel als freier Mann und wurde später ein mächtiger Prediger des Evangeliums.

Anecdotes and Illustrations, R. A. Torrey; Übertragung: JW

Bibelstellen:
Apostelgeschichte 2,38; Apostelgeschichte 3,19; Apostelgeschichte 16,31; Lukas 15,7; Johannes 8,36; 2. Korinther 5,17