Die Alte Natur bleibt (vorerst)

Ein Christ erfuhr eine Provokation bei Nebel und spürte den Drang, zurückzuschlagen. Aber er widerstand und musste erkennen, dass die alte Natur in uns bleibt, doch nur bis zur vollendeten Erlösung.

Es war in den Zeiten, als es noch keine Autos gab. Da war ein Mann einmal abends bei Nebel mit seinem Pferdewagen unterwegs. Ein anderer Mann kam ihm entgegen und weil die Sicht schlecht war, berührten ihre Pferde sich, aber sie fuhren sehr höflich aneinander vorbei. Doch dann kam ein Adeliger daher und fuhr ziemlich schnell trotz des Nebels. Er kollidierte mit dem Wagen des Mannes und anstatt sich zu entschuldigen, schlug er ihm mit der Peitsche ins Gesicht. Der Getroffene war ein überzeugter Christ, aber er spürte die alte Natur in sich hochsteigen mit dem Drang, mit der Peitsche zurückzuschlagen, doch er tat es nicht. Als er nach Hause kam, sagte er: "Der alte Mann ist noch nicht tot. Wenn er es gewesen wäre, hätte ich keinerlei Bosheit empfunden. Ich habe ihn zwar niedergeschlagen, aber ich habe mich sehr geärgert und mir gesagt: 'Ach, du bist zwar schon seit vielen Jahren Christ, aber der Alte lebt noch!' "

So ist es mit uns allen. "Der Alte" lauert wie ein Schatten in der Ecke, aber der Tag wird kommen, an dem es keine Überreste des Bösen, keine Spur der Sünde mehr in uns geben wird und im Himmel werden wir singen: "...der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blut". Er hat das letzte Überbleibsel der Sünde weggenommen, jede Neigung zum Bösen, jede Möglichkeit zum Bösen, denn es steht geschrieben: "...und in ihrem Munde ist kein Falsch gefunden; denn sie sind unsträflich vor dem Thron Gottes."

C. H. Spurgeon: Barbed Arrows from Spurgeon's Quiver; Übertragung: JW


Bibelstellen:
Matthäus 5,39; Römer 7,21-24; Judas 1,24; Offenbarung 1,5; 7,14; 14,5; 21,4