Angst um Seelen

Ein sturer Mann wurde durch die Tränen seines mitfühlenden Nachbarn bewegt, zum Gottesdienst zu gehen, und fand dort seine Bekehrung.

Ich habe von einem Menschen gehört, der zu Christus gebracht wurde und dabei ein sehr großer Sünder war. Er war dermaßen stur, dass er sich von niemandem ansprechen ließ, der das Thema der Bekehrung anschnitt. Er hasste es, wenn man von Religion sprach. Er antwortete auf alle Äußerungen sehr grob. Aber einer seiner Nachbarn sah sich gezwungen, sehr früh am Morgen zu ihm zu gehen und ihm zu sagen: "Verzeihen Sie, dass ich so früh störe, aber ich habe die ganze letzte Nacht wach gelegen und über Sie nachgedacht. Ich kann nicht ruhen, bis ich Ihnen etwas erzählt habe." Er antwortete: "Warum hast du an mich gedacht? Ich will nichts von deinen Gedanken wissen." "Oh", sagte der andere, "es tat mir so leid, daran zu denken, dass du ohne Hoffnung sterben würdest, wenn du sterben müsstest." Der hartherzige Mann antwortete: "Kümmere dich um deinen eigenen Angelegenheiten!" "Aber", sagte der andere, "das ist meine Angelegenheit! Ich glaube, mein Herz wird brechen, wenn du dich nicht retten lässt." Die Antwort lautete: "Geh weg und komm nie wieder her mit deiner alten Leier!" Der Bruder ging weinend nach Hause, aber er war nicht der Einzige, dem das Herz brach. Der Hartgesottene ging von seiner Schmiede weg und sagte zu seiner Frau: "Ich kann den religiösen Kerlen immer antworten und mache mir nichts aus euren Pfarrern! Aber unser Nachbar war hier und hat gesagt, dass es ihm das Herz bricht, wenn ich mich nicht bekehre. Das hat mich gepackt!" Er war besiegt. Aus Mitleid mit der Weichherzigkeit seines Nachbarn, vermischt mit uneingestandenen Gefühlen seinerseits war er motiviert, zum Gottesdienst zu gehen und dort fand er seine Rettung.

C. H. Spurgeon: Barbed Arrows from Spurgeon's Quiver; Übertragung: JW


Bibelstellen:
Psalm 119,136; Jeremia 13,17; Hosea 11,8; Römer 9,2; 2. Korinther 11,3; Philipper 3,18; Lukas 19,41; Johannes 11,35;